Colors faded into D A R K N E S S
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Kapitel 11
...ob es in den Sternen steht?

So muss es sich anfühlen in den Krieg zu ziehen.
Zu Beginn ist man voller Hoffnung und Erwartung, Motiviert und zu allem entschlossen. Man hat ein Ziel vor Augen; Eine Mission zu erfüllen.
Auf dem Schlachtfeld folgt dann die bittere Ernüchterung. Der schillernde Ruhm des Sieges bleibt aus und man ist der eigenen Machtlosigkeit ausgeliefert. Das Ziel in unerreichbarer Ferne.
Ja, voller Zuversicht glaube ich blindlings ins Verderben zu rennen, als mich die Frau hinter ihrem gläsernen Schreibtisch allwissend ansieht.
“Guten Tag, Helene Fickenscher mein Name. Wie kann ich Ihnen helfen?”
Ich schlucke. Schweige. Sehe zu Boden.
Wenn ich das nur selbst so genau wüsste. Statt klarer Worte bildet sich eine Nebelwand vor meinen Augen, verschleiert meine zu Recht gelegten Worte. Genau das habe ich befürchtet...
“Nun, ähm.”, suche ich nach einer Beschreibung, die mein Anliegen erklärt, “In meiner Familie gibt es ein paar Probleme, die ich, wir, allein nicht lösen können. Glaube ich. Und deshalb bin ich hier. Weil ich nicht weiß…”
Ich verliere diesen Krieg. So sehr ich mich bemühe, die Tränen in meinen Augen lassen sich nicht zurückhaltend. Schluchzend sinke ich in mir zusammen.
Es ist zu echt. Es tut zu sehr weh. Nie redete ich über meine Familie. Ich wollte es nie. Jetzt weiß ich, warum.
Ich kann nicht weiter sprechen. Meine Haut ist mir in den letzten Minuten zwei Nummern zu eng geworden. Meine Hände zittern. Der bittere Geschmack von scharfer Galle brennt in Hals und Mund. Gänsehaut; nein, mir ist nicht kalt.
Ich muss diesen unglaublichen Druck loswerden.
“Ist schon gut. Kommen Sie zur Ruhe.”
Es hat keinen Sinn die Tränen fortzuwischen. Das Taschentuch, das mir angeboten wir, nehme ich jedoch danken an. Dieser Gefühlsausbruch ist mir furchtbar peinlich.
Wann habe ich zum letzen mal so geweint?
Gestern. Als Lukas die Scherben meiner Seele in der Bahnhofshalle zusammenkehrte.
“Es geht schon.”, wehre ich ab und versuche mich wieder zu sammeln. Meine Wangen glühen. Mir ist übel. Ich möchte wieder gehen.
“Sagen Sie mir doch zuerst, wie Sie heißen.”
“Emily. Schäfer.”
“Und wo wohnen Sie, Emily?”
“Am Jakobshof. 7.”
Sie nickt und tippt die Informationen in ihren Computer. Schweigend sehe ich ihr dabei zu. Anscheinend hat sie sofort Einsicht in eine Datenbank. “Schäfer, da haben wir‘s.” Dann wendet sie sich wieder mir zu.
“Versuchen Sie doch noch einmal, mir zu sagen, was Sie bedrückt.”
Ich will es ihr sagen. Dabei zittere ich noch immer. Ein eisiges Frieren, das nichts mit Kälte zu tun hat. Bei Astronauten oder Bergsteigern ist so etwas auch zu beobachten, wenn sie zurück auf die Erde kommen. Und es stimmt auch in meinem Fall.
Ein Frieren, dass ausschließlich daher rührt, dass man von einer Welt in die andere gelangt.
“Ich schaffe das zu Hause nicht mehr. Wissen sie, unsere Mutter trinkt regelmäßig. Sie bleibt oft sehr lange weg, wirft dabei das Geld zum Fenster hinaus und wenn sie da ist… ist es das Gleiche als wäre sie nicht da. Ich habe zwei Schwestern, eine jüngere und eine ältere. Wir Großen teilen uns die Hausarbeit und kümmern uns um die Kleine, doch das funktioniert nicht mehr. Ich schaffe es nicht Schule, Nebenjob und Haushalt…”
Ein weiter Schluchzer durchfährt meine Körper und nimmt mir die Stimme aufs Neue.
“Ich verstehe, ich verstehe. Schon verstanden.” Wieder tippt sie etwas. “Emily, haben Sie den Eindruck, dass Ihre Mutter an einer Alkoholsucht leidet?”
Ich nicke.
“Und meinen Sie, dass das Hauptproblem an dieser Stelle liegt?”
Wieder nicke ich.
An ihr, an der Vergangenheit von uns allen und an meiner eigenen Instabilität.
“Nimmt Ihre Mutter das Problem ernst? Haben Sie mit ihr darüber gesprochen?”
“Wie denn? Nein, tut sie nicht.”, gebe ich leise zur Antwort. Es ist unmöglich mit ihr zu reden. Eine Konfrontation würde alles, was im Argen liegt, eskalieren lassen. Man denke nur an Julias jüngsten Versuch ein Gespräch mit ihr zu führen.
Wer kann schon sage, ob sie an sich heranlässt, was man ihr sagt?
“Ihre kleine Schwester ist sechs Jahre alt, stimmt das, Emily?”, fragt sie weiter, nachdem sie kurz ihren Bildschirm überflog.
“Ja, sie geht in die erste Klasse.”
“Und wie ist sie nach der Schule untergebracht.”
Gar nicht, schießt mir durch den Kopf.
Sie lernt fürs Leben.
Sie übt das, was sie in der Schule nicht beigebracht bekommt.
Das wird es auch sein, was sie können muss, wenn es unter diesen Umständen weitergeht.
Meine zynische Schwarzmalerei ist nicht angebracht, doch was soll man auf solche Fragen schon antworten?
Alles was ich sage, ist die wahrheitsgetreu, doch es fühlt sich an, als rede ich an der Wirklichkeit vorbei.
Satz für Satz beantworte ich Frau Fickenschers Fragenkatalog. Erkläre ihr Details und kann ihr sogar genau sagen, wie es um die Finanzen der Familie steht. Über meinen guten Einblick ist sie überrascht, dennoch hält sie meine Lage für Besorgniserregend. Man merke mir deutlich an, dass mir die Situation über den Kopf wächst.
Mit dem Alltag überfordert, nennt sie es.
Und dann sagt sie noch etwas, was alle Zweifel und Ängste entschädigt.
“Es ist Richtig, dass Sie hierher gekommen sind. Ihnen steht Hilfe zu und Sie müssen sich dessen nicht schämen.”
“Was passiert jetzt?”, will ich wissen.
“Sobald es geht besucht Sie eine Mitarbeiterin, die sich ein Bild von der Situation macht. Sie entscheidet dann, wie wir helfen können. Das wird schon recht bald sein, sicher noch in dieser Woche. Außerdem schicken wir Ihrer Mutter ein Schreiben, damit sie sich mit uns in Verbindung setzt.”
“Vielen Dank.”, sage ich und zweifle im gleichen Moment dran, dass dieser Brief jemals geöffnet werden wird.
Dann gehe ich. Erleichtert füllen sich meine Lungen mit Sauerstoff und lichten so den Dunst, der noch immer auf meinen Gedanken liegt, ein wenig.

Als ich das klimatisierte Gebäude verlasse, laufe ich gegen eine Wand aus schwüler Sommerhitze.
Vorsichtig ziehe ich meine Jacke aus. Die frischen Wunden von heute morgen haben auf dem Stoff eine dünne Kruste gebildet. Es ziept als würde man ein Pflaster von der Haut entfernen. Feine Risse bilden sich, die erneut anfangen in feinen Rinnsalen zu bluten.
Warum habe ich das getan?
Diese Frage stelle ich mir nicht zum ersten Mal. Ich musste es einfach tun.
Meine Zweifel klein halten, Angst verdrängen.
Doch warum?
Weil es nicht mehr anders geht. Weil der Weltschmerz nur so einigermaßen erträglich ist.
Bin ich an meiner Misere nicht selbst schuld? Zumindest teilweise?
Ich meine nicht, was das Schneiden angeht. Dafür will und darf ich niemanden außer mir selbst verantwortlich machen.
Ich meine, warum habe ich nicht eher etwas unternommen, Rat gesucht und mich jemandem anvertraut?
Vielleicht, weil wir manchmal mit einem Tuch vor den Augen durchs Leben gehen und nicht einsehen wollen, dass wir uns das Tuch selbst umgebunden haben. So ist es bei meiner Mutter und mir seit gut zehn Jahren. Wenn nicht noch viel länger.
Wenn sie sagte, sie würde sich hin und wieder einen Genusstropfen gönnen, glaubten wir ihr. Wenn ihre Hände in nüchternem Zustand zitterten, schauten wir weg. Wenn ich einmal ihren Alkoholkonsum erwähnte, war es plötzlich mein Problem, nicht ihres.
Und doch kann ich unsere Verbundenheit, welche auch immer das sein mag, nicht brechen. All meine Erinnerungen sind mit ihr verknüpft. Mich von ihnen loszusagen hätte die Folge, meine gesamte Kindheit zu verlieren.
     
Christin hat mir eine Nachricht auf mein Handy geschickt.
>>Schwänzt du? Haben Hitzefrei. Komm zur Metro oder ruf an. Chrisi<<
Die Metro ist, wie ich finde, der schönste Platz der ganzen Stadt. Am Marktplatz gibt es Terrassenstufen, die hinunter zu einem kleinen Stück begradigtem Flussbett führen, welches die Altstadt abgrenzt. Eine dieser romantisch angelegten Stufen nennen wir Metro.
Auf dem Boden, mit feinem, weißen Kies bedeckt, stehen zwei Reihen junger Linden. Unter ihnen hat man weiße Parkbänke aufgestellt.
Der Ausblick von dort aus ist wunderschön. Im Sonnenschein funkelt das Wasser wie flüssige Diamanten und im Winter spiegeln sich auf der dünnen Eisplatte der Lichtschimmer einiger Girlanden, die man zwischen den Straßenlaternen aufhängt hat. Ich liebe diesen Ort.
Wenn man ihn durch eine kleine Gasse betritt hat man das Gefühl, das Wunderland zu betreten. Es ist immer ganz ruhig dort. Vögel nisten im Frühjahr in den Bäumen, auf einem kleinen Stück Rasen wachsen Gänseblümchen.
Ein Streifen perfekter Idylle.
Am schönsten ist es jedoch im Herbst, wenn der würzige Geruch vom Flussufer aufsteigt und sich über all das bunte gefärbte Laub legt. Keine Menschenseele ist dann mehr hier. Alle scheuen sie die kalte Luft und den Regen.

Ich will meine Freundin nicht warten lassen und laufe schnell die wenigen Meter zu den Stufen hinunter. Meine Jacke lasse ich locker über den Armen hängen. Die Hitze macht es mir unmöglich, sie wieder überzustreifen.
Leichtfüßig hüpfe ich die letzten Treppen hinunter. Christin sitzt derweil schon wartend auf einer Bank und blättert in einer Modezeitschrift. Seit Jahren ist verrückt nach diesen Dingern. Sobald eine neue Ausgabe erscheint, ist sie die Erste, die am Kiosk steht. Sei es um sechs Uhr morgens. Schon oft haben während des Unterrichts die neusten Trend inspiziert. Christin wollte immer wissen, wie es sei, grazil über den Laufsteg zu schweben. Ich wollte nie mehr, als die Dinge nähen, die dort präsentiert werden.
“Hallo, da bist du ja schon!”, begrüßt sie mich und gibt mir links und rechts einen Kuss auf die Wange, was ich aus Gewohnheit auch erwidere.
“Entschuldige, ich hatte heute etwas zu erledigen. Gestern war es zu spät dir noch bescheid zu sagen.” Ich nehme neben ihr Platz und werfe einen Blick in das Hochglanzmagazin.
“Schon okay. Du hast nichts verpasst. Sieh dir das an! Die neue Kollektion von Tony and O’L  ist der Hammer! Ganz anders als das, was die sonst verkauft haben.” Da ich nicht genau weiß, wovon sie spricht stimme ich ihr einfach zu. “Und spott billig!”, bemerkt Christin außerdem, als sie auf die klein gedruckten Preisangaben stößt.
“Chrisi, da kostet eine Hose fast 200 Euro, was ist denn daran billig?”
Für das Geld kaufe ich einen Monat lang Lebensmittel für vier Personen. Sie will eine Hose, die in der nächsten Saison nicht mehr tragbar ist. Jedenfalls nicht, wenn es nach Christins Kriterien geht.
Ich lasse meinen Blick über den niedrigen Zaun schweifen und beobachte die Menschen, die sich am betonierten Ufer in der Sonne baden.
Spärlich bekleidete Blondinen in hohen Schuhen, Anzugträger, die die Zeitung durchblättern, Mütter mit Kinderwägen, eine kleine Gruppe Kinder die über ein Gummiband springen und eine Person, die auf der Brücke sitzt, die den schmalen Fluss überquerbar macht.
Ich sehe zweimal hin, weil ich glaube, diese Person schon einmal gesehen zu haben. Ich kenne nicht viele Leute und Gesichter kann ich mir gut merken.
“Was siehst du denn?”, fragt Christin genervt davon, dass ich ihrem Modespleen nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenke.
“Nichts, ich hab nur gedacht, ich kenne den, der auf der Brücke sitzt.”
Achselzuckend wende ich mich der Zeitschrift zu.
“Wer sitzt auf der Brücke?”
“Na der Typ…” Ich sehe noch mal hin. Doch dort ist niemand mehr. Verwirrt runzle ich die Stirn und frage mich, ob mir die Hitze schon so zugesetzt hat, dass ich halluziniere.
“Bist du bescheuert, da sitzt doch niemand. Echt, Emily, manchmal bist du gruslig!”
“Danke für die Info! Aber da war wirklich jemand!”
“Ja, ja, ganz bestimmt.”, stichelt sie weiter und verdreht die Augen. “Schau lieber hier her, siehst du. Wie kann man nur so lange Beine haben?” Dabei seufzt sie melodramatisch und sieht an sich hinunter. “So wie ich aussehe bekomme ich nie einen Kerl ab!”
Es stimmt, das Model in der Zeitschrift ist wirklich sehr hübsch. Dunkelbraunes, langes Haar rahmt ihr schmales Gesicht ein und betont ihr hübschen Augen. Doch für mich ist das kein Grund, mich in eine Diät zu stürzen und mir einzureden, nur weil ich eine normale Kleidergröße trage, übergewichtig und hässlich zu sein. Christins Anwandlungen sind manchmal einfach nicht nachvollziehbar.
Doch schon hat etwas anderes ihre Aufmerksamkeit geweckt. “Hey Emi, sie dir den Emo an!”, ruft sie und stößt mir an die Schulter.
“Was?” Erschrocken fahre ich herum und weiß auch überhaupt nicht was sie meint. Wo soll ich hinsehen? Unbeholfen blinzle ich erst zu ihr, dann auf die andere Seite der Stufenterasse, gegen die Sonne. Viel kann ich nicht erkennen. Nur eine dunkel gekleidete Person, die auf einer Bank sitzt und…
Und die eben noch auf der Brücke saß!
“Der?”, frage ich unsicher, “Den hab ich doch gerade noch auf der Brücke gesehen!”
“Was du wieder gesehen hast...”, wimmelt sie ab, “Los, wir laufen mal an ihm vorbei.”
Schon packt sie mich an der Hand und zerrt mich hinter sich her, bevor ich weiß wie mir geschieht.
O Gott, was soll dieses kindische Getue? Für heute will ich eigentlich nur noch meine Ruhe! Wir sind doch nicht im Zoo!
Ich hasse beinahe nichts mehr, als Menschen direkt ansehen zu müssen. Am Meisten, wenn sie mir fremd sind. Man kann nie wissen, welche Reaktion man zu erwarten hat.
Christin interessiert das kein Bisschen. Unbeirrt läuft sie weiter und bleibt erst geschätzte zwei Meter vor der Bank stehen.
Ich habe mich nicht geirrt! Ich wusste es! Wie angewurzelt bleibe ich stehen, als der junge Mann zu uns aufsieht.
“Lukas!”, entfährt es mir und mein Herzschlag beschleunigt sich zu einem ungewohnten Rhythmus.
Die Erinnerung, als er mich am Bahnhof tröstete, ist plötzlich wieder da, als wäre es keine Minute her, dass wir nebeneinander saßen.
Er hat mir seine Hand gereicht und meine mit festem Griff umschlossen. Als ich mich an ihn lehnte, hat er mir fürsorglich über den Rücken gestrichen. Wage kann ich mich an den Geruch seines Kapuzenshirts erinnern, den ich einatmete, als mein Kopf an seiner Schulter lag. Eine Mischung aus herbem Parfüm, etwas Zigarettenrauch und Zitrone. Seine Finger fahren in meinen Gedanken noch einmal an meinem Haar entlang. Seine beruhigende Stimme hallt in meinen Ohren wieder. Er kam mir so unsagbar nah.
Ich erschaudere, aber kann meinen Blick nicht von seinem Gesicht abwenden.
Meine Augen fahren die schmalen Konturen seiner Lippen nach. In seinem sonnengebräunten Gesicht liegen die Schatten einzelner Blätter, doch die ebenen Züge, die darin liegen, sind deutlich zu erkennen. Weiche, einfühlsame Züge, die wunderbar zu den Spuren passen, die seine Hände auf meiner Haut hinterließen.
Er ist mir nicht fremd. Ich glaube ihn zu kennen, obwohl ich genau weiß, dass ich eigentlich nichts weiß.
Ich kenne diese unruhigen, blauen Augen schon eine Ewigkeit. Wie aus einem früheren Leben oder als hätte ich die Welt schon aus ihnen betrachten können.

Erst Christins schrille Stimme reist mich aus meinen Gedanken.
“Ich glaub’s nicht, der Emo trägt Tony and O’L ! Was hast du gesagt, Emi? Lukas?”
Entschlossen entziehe ich ihr meine Hand, die sie immer noch festhielt und ignoriere ihr Frage.
Lukas tiefe Stimme jagt mir einen erneuten Schauer über den Rücken. “Emily?”
“Was machst du denn hier?”, frage ich, als ich meine Stimme wieder fand, “Ich dachte, du bist schon längst auf dem Weg nach Dublin.”
Er schmunzelt, sieht Christin an, dann mich und wieder Christin. “Da wäre ich auch, wenn ich so kurzfristig einen neuen Flug bekommen hätte.”, antworte er an mich gewandt, doch sieht dabei an meiner Freundin hinunter “Ja, der Emo trägt Tony and O’L . Du offensichtlich nicht. Na und?”
Das ist das erste Mal, dass ich Christin sprachlos sehe. Für gewöhnlich gibt niemand ihrem frechen Mundwerk kontra.
Auf Lukas’ Lippen liegt immer noch ein Anflug von Belustigung und ich kann mir ein verräterisches Lächeln nicht verkneifen.
“Ihr kennt euch also?”, es ist mehr eine Feststellung, als eine Frage.
“Ja!”, antworten wir trotzdem gleichzeitig und lachen noch einmal.
“Also echt Emi, du hättest mir doch sagen können, dass du jetzt in anderen Kreisen verkehrst.” Der spöttische Tonfall entgeht mir nicht. Die letzten Worte betont sie besonders spitzt. Doch ich sage nichts darauf.
Viel unangenehmer ist es mir, dass sie sich direkt neben Lukas setzt, der seine Umhängetasche auf den Boden stellte, um Platz zu machen.
Ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe mir die Beiden nebeneinander an. Ein Bild, das mir mehr als nur missfällt.

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